Auf so ein Projekt hatte ich bereits gewartet…
Bereits vor über 30 Jahren war ich für den Tierschutzbund Ulm/Neu-Ulm im Beirat und als Tierschutzberater tätig, bis mir dies aus beruflichen Gründen nicht mehr möglich war. Als ich altersbedingt pensioniert wurde, wollte ich mich wieder im Tierschutz nützlich machen, nahm Kontakt mit dem Tierheim auf und bin nun wieder seit 2015 als Tierschutzberater tätig.
Da ich mir schon damals gewünscht hatte, im Rahmen meiner zeitlichen Möglichkeiten (bei mir leben drei Hunde), mit Tierheimhunden zu arbeiten, war ich begeistert, als ich im Herbst 2019 über das Internet erfahren habe, dass im Tierheim Ulm das Programm „die Zweite Chance“ ins Leben gerufen werden sollte, um „schwierige“ Hunde zu sozialisieren und vermittelbar zu machen.
Neugierig nahm ich mit vielen anderen Interessenten an der Vorstellung des Projekts im November 2019 durch Ralf (Ralf Peßmann – Tierheim- und Projektleiter sowie Hundetrainer) teil und war – wie anscheinend die anderen Besucher auch – von dessen Kompetenz und Engagement begeistert. Wir erfuhren von der ständig wachsenden Anzahl verhaltensauffälliger Hunde und von den Einzelschicksalen der „Problemhunde“. Dann zeigte uns Ralf die realistischen Trainingsmöglichkeiten, wie er sie selbst entwicklet und in Seminaren erlernen konnte, auf.
Bei den ungeduldig erwarteten Trainingseinheiten, wurde nun unter anderem zunächst versucht, das Vertrauen des Hundes zu gewinnen, ihm einen Maulkorb anlegen zu können und mit ihm an der Leine gehen zu können. Diese Übungen erfolgten immer mit einer positiven Lernverknüpfung – meistens durch Futterabgabe – für den Hund, wobei die Sicherheit der Trainer im Vordergrund stand. Die Trainingseinheiten wurden durch Ralf in einer ruhigen, freundlichen Atmosphäre geleitet und haben zumindest mir auch Spaß gemacht, wobei ich auch den ein oder anderen Denkanstoß, trotz über vierzigjähriger Erfahrung mit Hunden, erlangen konnte.
Bisher konnte ich an sechs Trainingseinheiten in unterschiedlicher Besetzung teilnehmen und denke, dass die Hunde schon dazugelernt haben und ruhiger geworden sind, wobei es sicherlich noch Geduld und Ausdauer bedarf, bis das Lernziel von möglichst vielen Hunden erreicht wird.
Für die Zukunft wünsche ich mir eine konsequente und erfolgreiche Fortführung des Projekts, bei welchem ich – im Rahmen meiner zeitlichen Möglichkeiten – gerne weiter mitwirken möchte, da ich hierdurch praktischen Tierschutz leisten könnte. Schließlich wäre es erstrebenswert, möglichst viele Nachahmer in anderen Tierheimen bei ihren Problemhunden zu gewinnen und zu unterstützen, denn: wer nicht trainiert (wird), hat schon verloren.
R.Z. Projektteilnehmer
(Polizeihundestaffel a.D.)